Eine Stadt in der Sommerhitze. Täglich verschwinden hier Menschen. Während die Polizei sich kaum dafür interessiert, ist für Anna und Eireni schnell klar, dass es sich um rassistische Gewalttaten handeln muss. Statt auf ihr erstes Date zu gehen, schleichen sie sich in das Sommerlager einer völkischen Bewegung, um auf eigene Faust zu ermitteln. Dort versuchen sie, als junge Rechte durchzugehen, ohne sich selbst und ihre Gefühle füreinander zu verraten. Der Druck, die vorgespielten Identitäten aufrechtzuerhalten, steigt, als sie nicht mehr alleine im Zelt sind. Was braucht es wirklich, um dem Faschismus entgegenzutreten? Strategie, Allianzen und Vertrauen? Oder Mut, Liebe und Tatendrang?
Autorin Eve Leigh, 1984 in New York geboren, lebt in London. Ihr Stück Verbranntes Land war 2023 unter dem Titel Salty Irina im englischsprachigen Original beim Edinburgh Fringe Festival zu sehen und wurde für das Schauspielhaus ins Deutsche übersetzt.
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„Vor zwei Jahren in Großbritannien uraufgeführt, ist das Stück ab sofort erstmals im Wiener Schauspielhaus zu sehen und absolut empfehlenswert. Ganz abgesehen davon, dass es ungewöhnlich ist, das Thema der radikalen Rechten einmal ganz ohne männliche Figuren erzählt zu kriegen, was an sich schon viele Klischeevorstellungen umschifft. (…) Das präzise Spiel lässt einen nicht aus.“
Der Standard
„Regisseur Tobias Herzberg, Teil des Leitungskollektivs am Schauspielhaus, lässt bildungsbürgerliche, linke Naivität auf rechte Rhetorik prallen (…) In ihrem intensiven Spiel, das sowohl in den homoerotischen Szenen als auch in gefährlichen Extremsituationen überzeugt, ergründen Becher und Reich die tatsächliche Handlungsbereitschaft jener, die auf Demonstrationen Plakate in die Kameras halten.“
APA
„Die süße Ungelenkigkeit der ersten Verliebtheit kollidiert mit Rassismus, Diskriminierung und rechter Gewalt. Die queere Liebesgeschichte macht den harten Tobak über lange Strecken charmant und witzig.“
Falter
„Getragen wird der ausnehmend spannende Abend aber vor allem von den drei starken Spielerinnen: Trocken und punktgenau bringen sie den bissigen Witz, den der Text in manchen Passagen hat, auf die Bühne.“
Nachtkritik.de
„Leigh zählt zu den angesagten jüngeren Dramatikern in Großbritannien. Zurecht. Denn die Stärke dieser Autorin ist ihre Kunst, Dialoge zu schreiben. Fulminant setzt sie in wenigen Sätzen Emotionen frei. Etwa wenn Eireni schildert, wie sie in eine Blutlache vor ihrem Haus getreten ist und ausgerechnet in diesem Moment auf Anna trifft. Die beiden werden ein Paar. Genuin ist Leighs Art, glaubwürdige Figuren zu erschaffen.“
Kurier
„Verbranntes Land ist eine Rarität: eine antifaschistische Erzählung, die ihren Fokus mehr auf die Möglichkeiten und Grenzen linken Kampfes richtet als darauf, in einer Echokammer rechte Ideologien anzuprangern … Eine mitreißende Geschichte über Liebe und Widerstand und das romantische Potenzial von Gemeinschaft."
The Scotsman